Dieser Füller ist ein wirkliches Schmuckstück: das rötlich-braune Birnbaumholz wird durch eine verchromte Kappe und ein kleines Endstück eingefasst. Die Maserung des Holzes ist gut erkennbar. Mit seinen klaren schlanken Linien und der einfachen Geometrie hebt sich dieser Füllfederhalter ganz wunderbar von vielen tradierten Formen ab. Er liegt schwer und ausgewogen in der Hand und läßt sich durch das im Vergleich recht hohe Gewicht sehr präzise führen.
Schriftbild und Tintenfluß
Die Tinte kommt in konzentrierter Form aufs Papier, was die in den Beispielbildern verwendete Tinte „Montblanc Königsblau“ noch zusätzlich durch den dunklen Blauton unterstreicht. Ein Shading ist in dieser Kombination kaum wahrnehmbar. Fast könnte man meinen mit einem Fineliner zu schreiben. Die feine Stahlfeder gibt kaum nach und läßt sich trotz des feinen Korns sehr leichtgängig führen. Eine Variation der Linienstärken ist nur unter sehr starkem Andruck möglich.
Das schlanke Design des Ambition-Füllers und das filigrane Schriftbild fügen sich zu einer homogenen Einheit. Trotz dessen bin ich sehr neugierig, wie sich wohl die dickeren Federstärken dieser Reihe schreiben lassen. Zu der feinen Variante kann ich sagen, dass es sich um eine der besten Federn handelt, die in diesem Preissegment zu bekommen sind.
Die Feder des Faber Castell Ambition
Die Edelstahlfeder folgt einem ebenso schlichten Design und hat eine Besonderheit: das mittige Luftloch fehlt und es ist nur ein sehr feiner Kapillarspalt erkennbar. Am Federansatz wurde das Faber Castell Emblem eingraviert. Dazwischen laufen kleine, in einem Fischgrätenmuster angeordnete Pünktchen bis zur Federspitze.
Füllerkappe
Zwei Merkmale passen aus meiner Sicht nicht so sehr in das edle Bild, welches der Füller verkörpern möchte: die Federdichtung (aus schwarzem Kunststoff) ragt ein kleines Stück aus dem Korpus heraus und wirkt ähnlich fehlplatziert wie der transparente Kunststoff in der Füllerkappe. Insgesamt wird natürlich die Funktionalität nicht beeinträchtigt. Ganz im Gegenteil: die Kappe arretiert durch die Kunststoffteile und sitzt bombenfest. Trotzdem wäre es wünschenswert, wenn für mögliche Nachfolger und weitere Produktreihen hier nachgebessert wird.
Fazit: Mit diesem Füller kann man nichts verkehrt machen. Schlichtes Design, exzellente Feder, Top Schreibeigenschaften.
Daten des Füllers
Firma: Faber-Castell
Model: Ambition
Materialien: Birnbaum / Metall / Kunststoff
Finishing: Chrome
Länge (mit Kappe): 13,9 cm
Länge (ohne Kappe): 12,1 cm
Durchmesser Kappe: 1,1 cm
Durchmesser Körper: 1,1 cm
Federtyp: Edelstahl
Lieferbare Strichbreiten: EF, F, M, B
Gewicht: 41g
Design: schlicht, rund
Füllung: Patronensystem / Konvertersystem
Bestellmöglichkeit: Amazon
Hast du selbst Erfahrungen mit dem Füller sammeln können oder hast du noch offene Fragen?
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Guten Tag,
zuerst einmal vielen Dank für diesen Test, der unter anderem ausschlaggebend war mir diesen Füllfederhalter (F) zuzulegen.
Nun schreibe ich seit einiger Zeit und mit verschiedenen Tinten (Pelikan 4001 „Blau-Schwarz“, Mont Blanc „Irish Green“ und Pelikan Edelstein „Aventurine“ u.v.m). Und bei allen Tinten kommt der Tintenauftrag auf das Papier „dünn“ vor. Also nicht die Strichstärke sondern die Inensität/Farbstärke. Bei keinem meiner anderen Füller ist dieses Problem bisher aufgetreten.
Ist das in diesem Fall ein Einzelproblem und ich habe einen „Montags-Füller“ erwischt oder tritt das auch bei anderen baugleichen Füllern auf?
MfG,
Steffen
Hallo Steffen,
danke für dein freundliches Feedback und bitte entschuldige meine verpätete Antwort.
Aus der Ferne fällt es mir natürlich nicht ganz leicht zu beurteilen, woran der dünne Farbauftrag bei deinem Faber Castell
Ambition liegen könnte. Pigmentierung der Tinte, Viskosität, Beschaffenheit des Papiers spielen bei der Wirkung der Farbintensität eine Rolle. Häufig passiert es auch, dass nach der Reinigung des Füllers etwas Wasser im Tintenleiter verbleibt und daher die Tinte zu stark verdünnt aufs Papier kommt. Nach dem Betanken hilft es manchmal etwas Tinte mit dem Konverter herauszuträufeln, damit sich genügend Tinte in den Lamellen des Leiters sammelt.
Insgesamt würde ich den Ambition aber auch eher auf der trockenen Seite ansiedeln. Ich habe mehrer Exemplare, die im Farbauftrag sehr ähnlich sind und es gibt deutlich nassere Federn, die natürlich dann auch dunkler schreiben. Die Schriftproben auf den Bildern oben im Blogpost sind zwar mit einer sehr stark pigmentierten Tinte gemacht, deine erwähnten Tinten sollten aber auch für einen eher satten Farbauftrag sorgen. Unterschiedliche Füller bringen eigentlich immer andere Farbintensitäten aufs Papier. Sollte die Tinte wirklich viel zu dünn erscheinen, könnte es sein, dass die Feder nicht richtig sitzt oder die Flügel einfach zu dicht zusammenstehen. Keine Feder ist wie die Andere. In diesem Fall würde ich den Faber Castell Ambition Füller entweder umtauschen oder mit der Bitte um Nachjustierung zum Faber Castell Kundenservice schicken.
Ich hoffe ich konnte einigermaßen helfen?
Viele Grüße
Tim
Sehr interessanter Artikel. Vielen dank für die Informationen.
Gruß Anna